1938
5.2. Kaminbrand beim "Denggn".
Der "Anschluß" an Deutschland am 13. März 1938 brachte für die Feuerwehr große Veränderungen. Die Freiwillige Feuerwehr wurden als Vereine aufgelöst und aus den Mitgliedern die "Feuerschutz-Hilfspolizei" gebildet. Die Migliedschaft und die Teilnahme an
der Ausbildung und an den Einsätzen war verpflichtend. Der Kommandant wurde als "Wehrführer" bezeichnet und hatte absolute Befehlsgewalt. Für die Ausrüstung und für die Einsatzfähigkeit war der Bürgermeister verantwortlich. Viele Neuerungen, z. B. gab es nun
A-,B-,C- und D-Druckschläuche mit den Stortz-Kupplungen und die Gruppeneinteilung 1:8, erforderten eine grundlegende Umschulung.
-
Am 10. November brannte das "Leit-Anwesene". Der hintere Stock wurde gänzlich, der Wohnhausteil teilweise zerstört. Das Vieh und etwas Hausrat konnte gerettet werden.
1939
1. Sept.: Beginn des ZWEITEN WELTKRIEGES.
Alle wehrfähigen Männer werden eingezogen und müssen das grauenvolle Krieggeschehen
an den Fronten vom Eismeer bis zum Kaukasus und bis Nordafrika miterleben. Über
80 tapfere Kössner sind gefallen oder an Ihren Verwundungen gestorben, darunter auch
7 Feuerwehrkameraden:
Josef Dagn, Georg Kramer, Johann Mühlberger, Anton Schwaiger,
Georg Schreder Josef Spöttl und anton Zandanel.
Wir verneigen uns vor Ehrfurcht vor ihrem Heldentod.
25. März: Innenbrand in der im Haus Wörgötter ausgebauten Postautogarage.
2 Autos wurden beschädigt.
1940
Streuschuppenbrand beim "Hüttschmied" am 5. November.
1943
Brand beim "Steinbauer" am 30. August. Der Vorderstock konnte erhalten bleiben.
1944
6. Jänner, Dachstuhlbrand im Gasthaus Weißbacher (heute Hotel Tyrol). Nach 2 Stunden
war der Brand lokalisiert. Für das innere Dorf bestand große Brandgefahr.
1945
Mai: In den letzten Kriegstagen stauten sich die zurückströmenden Wehrmächtsverbände
und Flüchtlinge aus aller Herren Länder. Am 7. Mai rückten amerikanische Truppen in
Kössen ein.
Ein "Überbleibsel" aus den letzten Kriegstagen war die "Siegerin", eine Motorspritze aus Wehrmächtsverbänden, die der Feuerwehr viele Jahre gute Dienste leistete. Für die
Feuerwehr gab es einen völligen Neubeginn. Die Mitgliederzahl war auf ein kleines
Häufchen geschrumpft und die Heimkehrer hatten zunächst keine Lust, gleich wieder
einen Uniformrock anzuziehen.
In Tirol wurde das Feuerwehrwesen durch das
Landesfeuerwehrgesetz von 1947 neu geregelt. 1970 erfolgte mit der Feuerpolizeiordnung noch einen Novellierung. Der Vereinsstatus wurde nach dem neuen Gesetz nicht wieder eingeführt, sondern die Feuerwehr ist ein Hilfsorgan der Gemeinde und damit eine
öffentlich rechtliche Körperschaft.
1946
Bei der 1. Generalversammlung nach dem Krieg am 22. April 1946 wurde Franz Miller, Weberbauer, zum Kommandanten gewählt, die übrigen Funktionäre behielten ihre Ämter
bis zur nächsten Neuwahl bei.
28. September: Brand einer bewohnten Holzbaracke in der Erlau.
1. November: Am Allerheiligentag nach der Frühmesse gab es Großalarm. Das Wirtschaftsgebäude des Gasthofes "Post" in dem auch eine Dienststelle der französischen Besatzung untergebracht war, stand in Flammen. Für die umliegenden Häuser und die
Kirche bestand höchste Gefahr. Dank der Windstille gelang es den Feuerwehren von
Kössen, Schwendt und Walchsee ein Übergreifen auf die benachbarten Objekte zu verhindern.
6. Dezember Brand in der Trockenanlge der Tischlerei Hans Schreder.
1947
Großbrand beim "Lehrberger" in Reit im Winkl am 14. Mai. Die Kössner Feuerwehr eilt zu Hilfe.
Waldbrand in Schleching am 14. September.
1948
16. Jänner: Zimmerbrand im Gasthof "Weißbacher".
19. Februar: Brand des Zuhauses beim "Hacklbauern" in Fritzing.
19. Mai: Die Freiwillige Feuerwehr Bichlach wurde wieder selbständig.
Auf besonderen Wunsch schied der iV. Zug wieder aus dem Verband der Feuerwehr
Kössen aus, dem er seit 1938 wieder zugeteilt war. Löschinspektor Urban
Zimmermann überreichte dem Zugsführer Josef Gründler im Beisein des
Bürgermeisters Georg Kramer die Urkunde des Landes-Feuerwehrkommandos
über die Selbstständigkeitserklärung.
1949
19. Mai: Transformatorbrand im Dorf.
25. August: Brand beim "Gschößer" infolge Blitzschlages.
1950
Auf die Instandsetzung und Ergänzung der Löschgeräte und des Schlauchmaterials sowie
auf die Nachbeschaffung und Vereinheitlichung der Uniformstücke wurde in der Folgezeit besonderer Wert gelegt. Die Spritzenhäuser aller 3 Züge bedurften dringend der Erneuerung.
1951
19. Mai: Aufstellung einer Feuerwehr-Jugendgruppe beim II. Zug.
Der Kommandant-Stellvertreter OBI Johann Mühlberger übernahm die Ausbildung und Schulung. Im Laufe des Sommers wurden 25 Schulungsabende durchgeführt.
1952
Die Vereinsfahne wurde renoviert. Die voraussichtlichen Kosten von 4.000,-S wurden durch eine Spendensammlung aufgebracht.
Die Motorspritze des I.Zuges hatte ausgedient. Eine Reparatur war nicht mehr möglich, die Erzeugerfirma "Kernreuter" in Wien hatte die Erzeugung eingestellt.
25. Februar: Brand beim "Heidacher" (heute Grillkuchl).
25. Mai: Murenabgang in Klobenstein. Die Wallfahrtskirche war stark gefährdet. Die Feuerwehr war bis zum 31. Mai mit Aufräumungs- und Sicherungsarbeiten im Einsatz.
4. Juli: Brand des "Kohlerhäusl`s" in Schwendt.
1953
Ankauf einer Motorspritze T.S.RW 75 bei der Frima Rosenbauer, Linz für den I.Zug.
1954
21. Jänner: Hochwassereinsatz in Walchsee. Auspumpen des Käsekellers der Firma Achhorner und Mithilfe bei der Ausräumung des Ramsbaches.
31. März: Kaminbrand beim "Neuner" in Waidach.
2. Juli 7/8. Juli: Hochwassereinsatz an der Großache beim Dorfmüller-Wehr und am Kohlbach.
18. Juli: FAHNENWEIHE der Freiwilligen Feuerwehr Bichlach. Die Kössner Feuerwehr hat die Patenschaft übernommen.
1955
19.6.: Großübung in Kirchdorf, Bekämpfung eines Waldbrandes. Ein Löschzug aus Kössen nimmt daran teil
25. September: Großübung der Feuerwehren Kössen, Bichlach, Schwendt und Walchsee in
der Fraktion Durchen. Die gute Zusammenarbeit der 4 Feuerwehren war eindrucksvoll und wurde anerkennend hervorgehoben.
Das Kommando der Freiw. Feuerwehr Kössen war immer bestrebt, junge Wehrmänner zu Spezialausbildungen und zur Dienstgradschulung in die Landefeuerwehrschule nach
Innsbruck zu schicken und dadurch den allgemeinen Ausbildungsstand der Wehr zu heben.
1956
Brand eines leeren Heustadls beim Ginzenbauer. Es gab nichts mehr zu retten, aber die schwierige Wasserbeschaffung aus der Lofer mit mehrfacher Zwischenschaltung war eine
gute Übung für einen eventuellen Ernstfall.
13. September: Hochwassereinsatz beim Dorfmüller-Wehr, einer ständigen Gefahrenquelle
für das ganze Dorf.
1957
Brand im Landarbeiter -Erholungsheim in Schwendt am 25. Februar. Der im ausgebauten Dachgeschoß entstandene Brand konnte gemeinsam mit der Feuerwehr Schwendt mit Kleinlöschgeräten lokalisiert werde.
30. Juni: Nach 20 Jahren fand der Bezirksfeuerwehrtag wieder in Kössen statt. Die
Delegierten wurden mit Musik empfangen. Nach der Arbeitstagung gab es eine
eindrucksvolle Schauübung der Freiwilligen Feuerwehren von Kössen und Bichlach im Ortzentrum. Der Landesfeuerwehrkommandant und der Landesfeuerwehrinspektor waren
voll des Lobes.
7. August: Brand des Hofes "Bartler" in Bichlach durch Blitzschlag. Wegen des Stromausfalles wurde durch die Kirchenglocken Alarm gegeben. Die Ausfahrt verzögerte sich, da der Löschwagen in Reparatur war. Trotzdem konnte durch einen Angriff ins Innere noch das gesamte Inventar gerettet werden.
1958
Ein Höhepunkt in der Geschichte der Feuerwehr war das 70jährige GRÜNDUNGSFEST, verbunden mit der Segnung der Gemeinde-HOCHDRUCKWASSERLEITUNG und einer neuen MOTORSPRITZE am 30. und 31. August 1958. Das Fest wurde nach althergebrachter Tradition gefeiert.
Am Vorabend: Konzert der Musikkapelle, Fackelzug, Heldenehrung am Kriegerdenkmal,
Kameradschaftsabend mit Ehrung verdienter Wehrmänner.
Am Festtag: Musikalischer Weckruf, Empfang der Festgäste und Vereine, Festgottesdienst in
der Pfarrkirche, Weihezeremonie am Festplatz, Festansprachen, Verteilung von
Erinnerungsbändern, Festzug mit Defilierung, kameradschaftlicher Ausklang.
Die Hochdruckwasserleitung ist nicht nur eine große Errungenschaft für die wirtschaftliche Entwicklung der aufstrebenden Gemeinde, sondern auch für die Feuerwehren von Kössen
und Bichlach, wurden doch in Verbindung mit der Wasserleitung ein dichtes Netz von Oberflurhydranten errichtet, das für die rasche Brandbekämpfung von größtem Vorteil ist.
-
1959
Rettungseinsatz beim Brückeneinsturz am Forstweg im "Oslberg".
22. März: Waldbrand in der "Mühlau".
28. Mai: Brand des Lagerhauses der Firma Höflinger in Reit im Winkl. Für den tatkräftigen Einsatz bei der Bergung der Lagerbestände erhielt die Feuerwehr ein Dankschreiben des Kreiskommandos Traunstein.
14. Juni: Hochwassereinsatz - Dammbruch unterhalb der Metzgerei Gründler. Am Dorfmüller-Wehr bestand wieder akute Gefahr.
17. Juli: Brand in der Tischlerei Schreder.
26. Juli: Brand im Sägewerk Raubinger "Dorfmühle".
24. August: Hochwassereinsatz an der Großache. Die Dammbrüche vom letzten Hochwasser waren noch nicht wieder instandgesetzt.
Heustockbrände in mehreren landwirtschaftlichen Betrieben im Spätsommer, machten den Einsatz von Löschzügen notwendig. Über Ersuchen der Feuerwehr schaffte die Gemeinde ein Heuwehrgerät an. Kössen ist der Heuwehrstützpunkt für die Region 25.
26. Oktober: Bei der Herbsthauptübung wurden erstmals synthetische Schläuche verwendet, die sich hervorragend bewährten.
1960
Brand des Anwesens "Vorderaucken" infolge Blitzschlages am 8. Juni. Gemeinsam mit der Feuerwehr Bichlach wurde der Brand bekämpft. Das Vieh und etwas Hausrat konnte gerettet werden, das Übergreifen auf das Nebengebäude wurde verhindert. Das Haupthaus brannte bis auf die Grundmauern nieder.
1961
Bei der Hauptversammlung am 15. April wurde beschlossen einen genauen Hydrantenplan anzulegen und im Dorfe einige Tiefschächte als Saustellen zu errichten.
16. u. 17. September Einweihung des neuen Feuerwehr-GERÄTEHAUSES.
(mehr von der Einweihungfeier unter "wir über uns" -Gerätehaus)
Für den langjährigen Kommandanten Franz Miller war es wohl die Krönung seiner fast 60jährigen Tätigkeit in der Feuerwehr. In der Folge wurden die Außenstellen in der Hütte
und in Niederachen aufgelöst und alle Gerätschaften in dem neuen, zentral gelegenen Feuerwehrhaus untergebracht. Nach 75 Jahren hatte somit die Freiwillige Feuerwehr Kössen eine gemeinsame Heimstätte gefunden. Infolge der fortgeschrittenen allgemeinen Motorisierung waren die Aussenstellen bedeutungslos geworden.
1962
Brandeinsatz in Reit im Winkl am 25. April: Großer Innenbrand im Gasthof "Unterwirt". Der im Dachgeschoss entstandene Brand konnte lokalisiert werden, leider fanden 2 Angestellte des Hauses den Tod.
27. September: Brand im Keller des Neubaues von S. Bichler. Dabei wurden erstmals die Atemschutzgeräte verwendet.
3. Dezember: Zimmerbrand im "Sensenschmiedhaus"